Planung von theorie- und evidenzbasierten Interventionen zur Verhaltensänderung: Intervention Mapping

Von Gerjo Kok, Universität Maastricht, Niederlande; Universität Texas in Houston, USA

Es gibt derzeit eine breite Auswahl an Kampagnen und Interventionen zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit und zur Änderung von Gesundheitsverhalten, aber viele davon sind nicht “theorie- und evidenzbasiert”. Dieser Beitrag wird kurz die Prozesse beschreiben, die Gesundheitspsychologen und Gesundheitspsychologinnen bei der Entwicklung von Interventionen vornehmen, und hervorheben, wie diese sich von ähnlichen, anderweitig durchgeführten Prozessen unterscheiden (und diese verbessern).

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Soziale Unterstützung und Gesundheitsverhalten: Wie gut gemeinte Unterstützung zu kompetenter Unterstützung werden kann.

Von Urte Scholz, Universität Zürich und Gertraud (Turu) Stadler, University of Aberdeen

Soziale Unterstützung scheint ausschließlich positiv zu sein. Was könnte schlecht an etwas Hilfe sein? Jemanden zu haben, der gesunde Mahlzeiten kocht, wenn man versucht, sich gesünder zu ernähren, oder getröstet zu werden, wenn man sich niedergeschlagen fühlt, weil der letzte Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, nicht so gut geklappt hat? Diese Szenarien lassen uns bereits erahnen, dass guten Absichten, jemanden zu unterstützen, möglicherweise nicht ausreichen. Ihr Partner / Ihre Partnerin, der/die für Sie gesunde Mahlzeiten kocht, oder Ihre Schwester, die Sie mit Diät-Tipps überhäuft, können Ihnen auch das Gefühl geben, dass diese Personen besser als Sie wissen, was gut für Sie ist. Haben Sie um Unterstützung gebeten? Trauen diese Personen Ihnen eventuell nicht zu, dass Sie sich selbst gesund ernähren können? Ist soziale Unterstützung bei der Verhaltensänderung also wirklich immer eine gute Sache? Dieser Text soll Praktiker/ innen dabei helfen, ihre Klient/ innen zu beraten, wie hilfreiche soziale Unterstützung zustande kommen kann. Dafür definieren wir erst einmal, was soziale Unterstützung ist und was sie nicht ist.

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„Sehr kurze“ Interventionen zur Verhaltensänderung in Gesundheitseinrichtungen

Von Stephen Sutton, University of Cambridge, England

Umfangreiche Probleme erfordern auch umfangreiche Lösungen. Die Bewältigung der sogenannten “Big 4” der gesundheitsschädigenden Verhaltensweisen (körperliche Inaktivität, Tabakkonsum, übermässiges Essverhalten und exzessiver Alkoholkonsum) erfordert durchführbare Interventionen, die eine grosse Anzahl an Personen erreichen können, um bedeutsame Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit zu erzielen. Ein vielversprechender Ansatz besteht darin, kurze Interventionen von Praktizierenden des Gesundheitswesens anzuwenden. Im Vereinigten Königreich England beispielsweise wird vom National Institute für Gesundheit und Pflegeexcellence empfohlen, dass Hausärzte und -ärztinnen eine massgeschneiderte “kurze” Beratung für körperliche Aktivität an inaktive Erwachsene anbieten und dass sie diese während den folgenden Arztterminen verfolgen.

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Gesundheitspsychologie in der täglichen Praxis

Karen Morgan, Perdana University Royal College of Surgeons in Ireland Medical School, Kuala Lumpur, Malaysia and Robbert Sanderman, University of Groningen and Health and Technology University of Twente, The Netherlands.

Was ist der Nutzen der Gesundheitspsychologie?

Gesundheitspsychologie ist eine junge, dynamische und schnell wachsende Disziplin der Psychologie. Gesundheitspsychologen und –psychologinnen konzentrieren sich in ihrer Arbeit auf die folgenden Anwendungen psychologischer Theorien und Forschung:

  • Die Förderung und Erhaltung von Gesundheit sowie Verhinderung von Krankheit
  • Das Verständnis, wie Menschen auf Krankheiten reagieren, diese bewältigen und sich davon erholen können
  • Die Personalisierung von Behandlungen und Interventionen
  • Die Weiterentwicklung von bestehenden Gesundheitssystemen und der Gesundheitspolitik

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Nutzen Sie ihre Vorstellungskraft: Die Nutzung der Kraft von mentalen Bildern bei der Gesundheitsverhaltensänderung

Martin S. Hagger, Curtin University, Australia und University of Jyväskylä, Finland und Dominic Conroy, Birkbeck University of London, UK

 

Was ist die mentale Vorstellung?

Menschen können sich meistens ziemlich gut Dinge vorstellen. Beispielsweise spielen sie oft zukünftige Handlungen oder Szenarien in ihren Gedanken durch oder tagträumen über fantasiereiche Möglichkeiten. Diese imaginierten Situationen sind oft unstrukturiert und erfolgen ohne konkreten Auslöser. Psychologen haben nun untersucht, ob es möglich ist, diese Vorstellungsfähigkeit zu nutzen, um Personen in ihrer Fähigkeit ihre gewünschten Ziele zu erreichen, zu stärken.

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Die Macht der Planung

Peter M. Gollwitzer, New York University

Jeder hat schlechte Gewohnheiten. Man isst einen Snack wenn man gestresst ist oder man trinkt zu viel Alkohol, wenn man mit Freunden entspannt. Man setzt sich selbst unnötig unter Stress, in dem man sich von sozialen Medien von dringenden Projektarbeiten abbringen lässt, oder in dem man sich in unnötige Diskussionen mit Kollegen/Kolleginnen, Freunden/Freundinnen und Familie verwickeln lässt. Wie kann man diese schlechten Gewohnheiten ändern?

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Fear is a bad counsellor

Angst ist ein schlechter Ratgeber

Dr. Gjalt-Jorn Peters, Open University, Niederlande

Furcht-Appelle sind eine häufig verwendete Strategie, um Verhalten zu verändern. Beispiele dafür sind die bedrohenden und furchterregenden Bilder und Nachrichten, die auf Tabakverpackungen präsent sind. Aber auch Kampagnen, die den Einsatz von Sicherheitsgurten fördern oder den (schädlichen) Substanzgebrauch reduzieren wollen, verwenden furchterregende Nachrichten. Trotz der Beliebtheit und der weit verbreiteten Verwendung dieser angsteinflössenden Methoden deutet die Forschung darauf hin, dass sie nicht unbedingt der beste Weg sind, Verhalten zu verändern oder ein Bewusstsein für das schädliche Verhalten zu wecken.

Wie ist das möglich? Sollten Individuen nicht etwa Angst vor Dingen haben, die ihrer Gesundheit schaden könnten? Sicherlich würde niemand, der die Risiken für ein schädliches Verhalten kennt, rauchen oder ohne Sicherheitsgurt fahren oder sogar Methamphetamine einnehmen, richtig? Nicht ganz…

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E-health: Zwischen Hype und Hoffnung

Rik Crutzen, Maastricht University, The Netherlands

 

 

Heutzutage benutzt fast jede*r ständig das Internet für diverse Aktivitäten: vom Lebensmitteleinkauf bis hin zum Versenden eines lustigen Katzenbildes an Freunde am anderen Ende der Welt. Alles ist möglich. Zusätzlich wird das Internet immer häufiger für  Gesundheitsthemen genutzt – das nennt sich dann E-health.

 

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Verändert Geld wirklich alles? Wie finanzielle Anreize Gesundheitsverhalten ändern können

Jean Adams, Centre for Diet & Activity Research, University of Cambridge

Seit Oktober letzten Jahres verlangt der Einzelhandel in Großbritannien gesetzlich 5 Penny (0.06€) pro Einweg-Plastiktüte – diese dünnen Einkaufstüten, die man dort im Supermarkt an der Kasse bekommt, um die Einkäufe nach Hause zu transportieren. Das Geld wird laut Einzelhandel für „gute Zwecke“ gespendet. In den ersten sechs Monaten nach Einführung dieser Maßnahme ging der Verbrauch dieser Plastiktüten bei den großen Supermarktketten um mehr als 90 % zurück (das sind 7 Milliarden Tüten weniger!) und mehr als 29 Millionen Pfund (32 Millionen Euro) wurden für gute Zwecke gespendet. Angesichts dieser Zahlen fällt es schwer, nicht zu dem Schluss zu kommen, dass eine kleine finanzielle Hürde einen großen Einfluss auf unser Verhalten haben kann.

 

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Sich etwas zur Gewohnheit machen: Die Wissenschaft der Gewohnheitsbildung angewandt auf das wahre Leben

By Benjamin Gardner, King’s College London

Was ist eine „Gewohnheit“?

Warum essen wir Popcorn, während wir Filme gucken? Die Antwort besteht darin, dass Popcorn essen, für die meisten von uns, eine gewohnheitsbasierte Reaktion auf das Film gucken darstellt. Psycholog*innen definieren „gewohnheitsbasierte“ Verhalten als Handlung, welche aufgrund einer erlernten Verknüpfungen zwischen Situation (Kino) und Reaktion (Popcorn essen) automatisch abläuft.

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