Verändert Geld wirklich alles? Wie finanzielle Anreize Gesundheitsverhalten ändern können

Jean Adams, Centre for Diet & Activity Research, University of Cambridge

Seit Oktober letzten Jahres verlangt der Einzelhandel in Großbritannien gesetzlich 5 Penny (0.06€) pro Einweg-Plastiktüte – diese dünnen Einkaufstüten, die man dort im Supermarkt an der Kasse bekommt, um die Einkäufe nach Hause zu transportieren. Das Geld wird laut Einzelhandel für „gute Zwecke“ gespendet. In den ersten sechs Monaten nach Einführung dieser Maßnahme ging der Verbrauch dieser Plastiktüten bei den großen Supermarktketten um mehr als 90 % zurück (das sind 7 Milliarden Tüten weniger!) und mehr als 29 Millionen Pfund (32 Millionen Euro) wurden für gute Zwecke gespendet. Angesichts dieser Zahlen fällt es schwer, nicht zu dem Schluss zu kommen, dass eine kleine finanzielle Hürde einen großen Einfluss auf unser Verhalten haben kann.

 

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Sich etwas zur Gewohnheit machen: Die Wissenschaft der Gewohnheitsbildung angewandt auf das wahre Leben

By Benjamin Gardner, King’s College London

Was ist eine „Gewohnheit“?

Warum essen wir Popcorn, während wir Filme gucken? Die Antwort besteht darin, dass Popcorn essen, für die meisten von uns, eine gewohnheitsbasierte Reaktion auf das Film gucken darstellt. Psycholog*innen definieren „gewohnheitsbasierte“ Verhalten als Handlung, welche aufgrund einer erlernten Verknüpfungen zwischen Situation (Kino) und Reaktion (Popcorn essen) automatisch abläuft.

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